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Angst vor Thrombosen

Wie erkenne ich eine Venenthrombose ?

Eine akute, ausgedehnte tiefe Bein- oder Beckenvenenthrombose ist in den meisten Fällen klinisch einfach zu diagnostizieren, indem der Ober- oder Unterschenkel (Waden) innerhalb kurzer Zeit prall, schmerzhaft und hart angeschwollen ist. Zudem ist die Haut im Vergleich zum gesunden Bein bläulich-livide verfärbt.

Kleinere oder beginnende tiefe Beinvenenthrombosen in den tiefen Hauptvenen, als auch kleinere Muskelvenenthrombosen, können im Anfangsstadium keine oder nur wenige Symptome verursachen. Oft klagen die Betroffenen über lokalisierbare Schmerzen in der Wade, leichtes Spannungsgefühl im Unterschenkel, ein Ziehen in den Waden usw. Die Diagnose nur Anhand der klinischen Untersuchung zu stellen, ist in diesen Fällen nicht möglich.

Was tun bei Verdacht einer Beinvenenthrombose?

Ist der Verdacht auf eine tiefe Beinvenen Thrombose gestellt, muss die Thrombose auf jeden Fall bestätigt oder ausgeschlossen werden. Wird eine tiefe Venenthrombose nur aufgrund vom Verdacht gestellt, ist der Patienten durch die Blutverdünnung während Monaten gefährdet und lebt zukünftig mit einer unbegründeten Angst einer erneuten Thrombose Gefahr. Dieses Verhalten zieht zeitlebens unnötige Konsequenzen mit sich.

In allen Fällen hilft in erster Linie die Farbultraschalluntersuchung weiter, welche rasch, komplikationslos und schmerzfrei in der Praxis durchgeführt wird. Zusätzlich steht zum Ausschluss einer tiefen Beinvenenthrombose bzw. Lungenembolie ein Labortest (D-Dimer Bestimmung) zur Verfügung. D-Dimer ist ein Eiweisse, welches beim Thromben Abbau gebildet wird. Die normale D-Dimere Konzentration schliesst eine tiefe Beinvenenthrombose oder Lungenembolie mit Sicherheit aus. Auf alle weiteren Abklärungen betreffend tiefer Beinvenenthrombose kann deshalb verzichtet werden.

Ein positiver D- Dimer Test sagt leider wenig aus, obschon er spezifisch betreffend einer tiefen Beinvenenthrombose oder Lungenembolie ist, denn bei vielen weiteren Erkrankungen sind positive D-Dimer Konzentrationen ebenfalls erhöht, wie zum Beispiel bei Tumorerkrankung, arteriellen Gefässverschlüssen, Schwangerschaft, nach Operationen, Leber-, Herz-, Bluterkrankungen usw.

Ein positiver D-Dimer Test bedarf deshalb zur Diagnosesicherung einer tiefen Venenthrombose immer einer weiteren bildgebenden Untersuchung, im Idealfall der Farbultraschall Untersuchung. Ist die Farbultraschall Untersuchung nicht eindeutig und der Verdacht einer tiefen Beinvenenthrombose weiter bestehend, wir mittels Röntgenkontrastmittel (Phlebographie) abgeklärt.

Bewegung während dem Flug

Vor allem vor der Ferienzeit mit geplanten Flugreisen nimmt die Angst vor tiefen Beinvenenthrombosen und Lungenembolien bei den Reisenden um ein Vielfaches zu. Diese Angst ist jedoch unbegründet, wenn konsequent während der Reise die Wadenmuskulatur und die Gelenke am Ober- und Unterschenkel bewegt werden.

Risikogruppe

Viele Risikofaktoren können zu einer tiefen Beinvenenthrombose führen. Die häufigsten Risikofaktoren sind die erblich bedingte (genetisch, familiär) verstärkte Blutgerinnung, die Einnahme oraler Kontrazeptiva (Anti-Baby-Pille), weibliche Hormonpräparate, Rauchen kombiniert mit der Anti-Baby-Pille, Schwangerschaft, Tumorerkrankungen, Immobilisation (Gips, Bettlägerigkeit, Reisen), verminderte Flüssigkeitszufuhr, hohes Fieber, Krampfadern, Verletzungen, Gefässentzündungen usw.

Reisethrombose verhindern

Die einfachste Methode zur Verhinderung einer tiefen Beinvenenthrombose während längeren Reisen ist das Blut in Bewegung zu halten, damit das Blut in den Venen nicht gerinnen kann (Thrombose Bildung). Werden Muskulatur und Gelenke wiederholt aktiv bewegt, fliesst das venöse Blut rascher zum Herz zurück und verhindert eine Gerinnung. Genügend Flüssigkeitszufuhr lässt das Blut nicht eindickt. Das Tragen bequemer Kleidung und eine bequeme Sitzposition ermöglichen eine bessere Beweglichkeit der Beine und somit einen erhöhten venösen Blutfluss. Auch kann mittels Kompressionsstrümpfen der Blutfluss, vor allem bei aktiver Bewegung, verbessert werden. Auch verhindert der Kompressionsstrumpf die Schwellungsneigung der Beine während längerem Sitzen und Stehen. Fanden in der Vergangenheit tiefe Beinvenenthrombosen oder Lungenembolien statt, bzw. sind genetische Blutungsneigungen bekannt, muss eine medikamentöse Thromboseprophylaxe mittels Spritzen (niedermolekulare Heparine) oder Tabletten (Bsp. Xarelto) durchgeführt werden. Die medikamentöse Prophylaxe ist bis heute die mit Abstand sicherste Methode der Thromboseprophylaxe.

Zusammenhang der tiefen Beinvenenthrombose und von Flugreisen

Tiefe Beinvenenthrombosen können besonders bei allen längeren Reisen mit eingeschränkter Beweglichkeit auftreten. Fälschlicherweise wird die Gefahr von Thrombosen von den meisten Personen nur mit Flugreisen in die Ferien assoziiert. Ebenso gefährlich zur Entstehung einer tiefen Beinvenenthrombose sind längere Car- und Autofahrten usw. Prinzipiell ist bei allen Reisen mit verminderter Beweglichkeit die Gefahr von venösen Thrombosen gegeben.

Embolie, Lungenembolie

Gerinnt das Blut in den Venen, entsteht ein Thrombus. Der Thrombus verschliesst die Öffnung (Lumen) der Vene. Dadurch wird das Blut peripher von der Thrombose gestaut und führt zu einer schmerzhaften Schwellung, Spannung, Blauverfärbung der Haut, usw. Bleibt der Thrombus lokal konstant und weitet sich nicht aus, wird der Thrombus nach wenigen Tagen mit der Venenwand verankert und mit den Wochen und Monaten abgebaut.. Gefährlich wird die Situation dann, wenn der Thrombus Richtung Herz wächst und sich Teile vom Thrombus lösen. Diese werden dann Richtung Herz gespült. Diese losgelösten Blutgerinnsel werden als Embolie bezeichnet. Die Embolie wird durch die rechte Herzkammer in die Lunge gepumpt und die feinen Lungen Gefässen werden durch den Embolus verstopft. Dies kann zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Nicht durchblutetes Lungengewebe kann keinen Sauerstoff an das Blut abgeben. Bei ausgedehnter Embolie führt dieser Zustand wegen fehlender Sauerstabgabe an das Blut rasch zum Tod.

Aspirin zur Verhinderung einer tiefen Beinvenenthrombose?

Sehr oft nehmen Reisende aus Unkenntnis zur venösen Thrombose Prophylaxe fälschlicherweise Aspirin (Acetylsalicylsäure) ein. Studien haben gezeigt, dass Aspirin eine venöse Thrombose nicht verhindern kann. Aspirin ist nur als Prophylaxe arterieller Embolien indiziert (Schlaganfall, Herzinfarkt, Arterienverschlüsse). Diese Tatsache wird in der Volksmedizin als auch von Fachpersonen oft verkannt.

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Dr. med. Bruno P. Schwarzenbach 1. September 2014

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